Samstag, 21. Juni 2025

Einfach nur so Samstag - Sparschweine, Teil 1

Dieser Post wurde von einem weiteren "daily thread" in meinem Schmuckforum inspiriert. "Habt ihr ein Sparschwein gehabt? Wie hat es ausgesehen?"
Hört sich das nicht wie ein weiteres großartiges Kaninchenloch an?
Ihr müßt nämlich wissen ... ich hatte tatsächlich selber mehr als eins im Laufe der Jahre. Ihr wahrscheinlich auch?


Woher kommen Sparschweine aber eigentlich her und warum heißen sie so? Schließlich sehen nicht alle auch wirklich wie Schweine aus.

Schauen wir uns doch mal die Geschichte des Spardose, Sparbüchse, wie auch immer sie nennen wollt, an.
Hättet ihr gedacht, daß es schon seit der Antike gibt?
Ich habe zwei verschiedene Informationen zur ältesten bekannten Spardose auf der Welt gefunden. Die erste ist eine, "Thesauros" (oder einer Quelle zufolge "Naiskoi") genannt, die die Form eines Tempels hat und in Priene gefunden wurde, einer antiken griechischen Stadt (heute auf türkischem Boden) und auf das 2. Jahrhundert vor Christus datiert wird.

Spardose in der
Antikensammlung Berlin,
Bild von Marcus Cyron
,
CC BY-SA 3.0
(über Wikimedia Commons)

Eine weitere Quelle sagt jedoch, daß das Irakische Nationalmuseum in Bagdad 1990 eine sogar noch ältere in ihrer Ausstellung zeigte, obwohl nicht klar ist, ob sie noch existiert.
Sie wurde in einem Wohnhaus in Babylon gefunden und auf das Ende des 4. oder den Anfang des 3. Jahrhunderts vor Christus datiert. Sie wurde auf einer Töpferscheibe gefertigt und sieht wie eine Amphore aus, in die an der Seite ein Schlitz geschnitten wurde.
Diese einfach herzustellenden Spardosen, die auf der ganzen Welt beliebt waren und noch produziert werden, mußten zerbrochen werden, um an das Geld zu kommen ("die Bank sprengen"). Ihr könnt hier ein Bild davon finden.

Tontöpfe, die in Nepal benutzt werden,
Bild von Krish Dulal
, CC BY-SA 3.0 
(über Wikimedia Commons)

Im Laufe der Zeit gab es Spardosen in allen möglichen Formen und Materialien, aber wo kommt das Schwein ins Spiel?
Das älteste Sparschwein in Deutschland ist aus dem 13. Jahrhundert (wieder gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, in diesem Fall darüber, ob es tatsächlich ein Sparschwein ist oder einfach eine Schweinefigur).
Dann ist da noch die Information über eines von 1576, 
aber es sieht eher so aus, als ob diese Geschichte einen satirischen Hintergrund hatte und dann als Wahrheit weiterverbreitet wurde.
Schweine sind seit der Antike ein Symbol für Glück und Wohlstand. Es gibt verschiedene Theorien bezüglich der Gründe. Wir sagen ja, jemand "hat Schwein", wenn ein unerwarteter Glücksfall eintritt. Also macht es Sinn, daß gerade ein Schwein dafür verwendet wird, um durch Sparen diesen Wohlstand zu erreichen.

Verifizierte Sparschweine aus dem 12. Jahrhundert wurden auf der Insel Java gefunden, obwohl es sich hier eigentlich um Wildschweine handelt.
Ich frage mich, ob das hier aus dem 14./15. Jahrhundert wohl altershalber zerbrochen ist oder weil jemand das Geld herausholen wollte ...

Majapahit Terracotta-Sparschwein,
Trowulan, Ostjava,
Bild von Gunkarta
CC BY-SA 3.0
(über Wikimedia Commons)

In Stuttgart gibt es ein Schweinemuseum mit über 50000 Stücken, das eine interessante Mischung aus Geschichte, Kunst und Kitsch ist.
Ja, ich war selber schon dort und war sehr froh, daß es in dem zugehörigen Restaurant auch eine vegetarische Auswahl gab.
Natürlich haben sie auch ein paar Sparschweine hinter Glas.



Woher kommt aber der Begriff "Sparschwein"? Er wird ja auch oft für Ersparnisse im allgemeinen oder für Spardosen, die nicht mal wie ein Schwein aussehen, verwendet.
Gab es erst das Schwein als Figur, die dann zum Sparschwein wurde, oder entwickelte sich die gewöhnliche Tonspardose irgendwie zum Sparschwein?
Im Englischen gibt es zur "piggy bank" verschiedene Theorien. Aber gab es wirklich eine Tonart, die "pygg" genannt und zur Herstellung von Schüsseln und Töpfen benutzt wurde, in denen Westeuropäer ihr Geld sammelten und dann irgendwann Töpfer anfingen, Sparschweine zu machen?
Wurde das Wort "pig" allgemein für Töpferwaren benutzt?
Wenn eine dieser Theorien stimmt, wie kam das Schwein dann nach Deutschland, wurde es einfach übersetzt? Was ist mit dem möglichen Sparschwein aus dem 13. Jahrhundert? Was gab es zuerst, das "Sparschwein" oder die "piggy bank"?
Stimmt es, daß deutsche Einwanderer dabei halfen, die Schweineform in den USA beliebt zu machen?
Merriam-Webster sagt uns, das Wort "piggy bank" wurde das erste Mal 1917 benutzt, das Oxford English Dictionary spricht von 1913.
Werden wir es je wissen? Ist es überhaupt wichtig?

Es gibt noch soviel mehr zur Geschichte von Spardosen, daß ich beschlossen habe, hier aufzuhören und einen zweiten Post darüber zu schreiben, in dem ich dann auch ein paar meiner eigenen Erinnerungen teilen werden, die dank dieses Posts geweckt wurden.
Den Post könnt ihr hier finden, sobald er live ist.



Ausgewählte Quellen:

1. Spardosen. Wer den Pfennig nicht ehrt, Spardosen aller Zeiten. Auf: Kreissparkasse Köln - Geldgeschichte 
2. Twisted tail: The great piggy bank mystery. Auf: BBC. StoryWorks (auf Englisch)
3. David M. Robinson: Some Roman Terra-Cotta Savings-Banks. In: American Journal of Archaeology, 28(1924),3, pp. 239 - 250 (open access, auf Englisch)
4. Hans Graeven: Die thönerne Sparbüchse im Altertum. In: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, 16(1901), pp. 160 - 189 

Donnerstag, 19. Juni 2025

Stummfilme - Der große Eisenbahnraub

Heute habe ich noch einen Kurzfilm für euch. Als ich mit diesem Projekt anfing, fand ich eine Liste von Stummfilmempfehlungen. Der hier stan darauf und einen Western hatten wir ja noch nicht.
Betreten wir also die Welt des Westerns mit
 "Der großen Eisenbahnraub". Also irgendwie, aber dazu komme ich noch.

In den frühen 1900ern, als Filme noch eine Neuheit waren und überwiegend kurze Einblicke in das gewöhnliche Leben gegeben hatten - wer könnte den Zug vergessen, der in einen Bahnhof einfuhr oder Arbeiter, die eine Fabrik verließen, fesselnder Stoff! (ich will mich gar nicht lustig machen, zur der Zeit war es das wirklich) - war ein Film von 12 Minuten (obwohl die Versionen auf YouTube unterschiedliche Längen haben, vielleicht liegt es an der Geschwindigkeit?) und mit einer Handlung schon ziemlich unglaublich.



Erstmal zur Handlung (mit Spoilern).
Der Titel verrät ja schon etwas.
Zwei maskierte Männer dringen in ein Telegrafenbüro der Eisenbahn ein und zwingen den Mitarbeiter, den Zug anzuhalten und dem Lokführer die Anweisung zu geben, an dieser Station Wasser nachzufüllen, bevor sie ihn bewußtlos schlagen und fesseln.
Die Bande versteckt sich hinter dem Wassertank und schleicht sich dann in den Zug. Zwei der Banditen dringen in den Postwaggon ein, wo der Mitarbeiter gerade die Post prüft. Er wird getötet und die Räuber öffnen die verschlossene Geldtruhe mit Dynamit.
Inzwischen gehen die anderen Banditen zur Lokomotive. In einem Kampf auf dem Tender wird der Heizer getötet und vom Zug geworfen. Der Lokführer wird zum Abkoppeln der Lokomotive gezwungen. Die Banditen befehlen den Passagieren, die Waggons zu verlassen, und nehmen sich ihre Wertsachen. Ein Fahrgast, der zu entkommen versucht, wird erschossen.
Danach flüchtet die Bande in der Lokomotive. Nach ein paar Meilen verlassen sie den Zug und gehen zu ihren Pferden, die sie in der Nähe an ein paar Bäumen angebunden haben.
Die Szene schneidet zum Telegrafenbüro zurück, wo der Mitarbeiter versucht, telegrafisch um Hilfe zu bitten, bevor er wieder bewußtlos wird. Seine Tochter kommt herein, zerschneidet die Seile und weckt ihn auf, indem sie im Wasser ins Gesicht schüttet.
Als nächstes sehen wir Tänzer in einem Tanzlokal, als der Telegrafenangestellte hereinkommt, um zu erzählen, was geschehen ist. Die Männer nehmen sich ihre Waffen und verfolgen die Banditen.
Als sie sie finden, wird einer der Banditen erschossen, die anderen drei entkommen. Sich in Sicherheit wiegend, gehen sie die Postsäcke durch, aber der Suchtrupp schleicht sie ohne Pferde an sie heran. Ein Kampf bricht aus, der das Leben der Banditen und das einiger Mitglieder des Trupps kostet.
Der Anfährer der Outlaws zielt und schießt aus nächster Nähe auf die Zuschauer.

Ihr denkt, ich habe das Bild versehentlich ein zweites Mal
eingefügt? Nein.
Aus dem Edison-Filmkatalog 1904:
"Dieser Abschnitt der Szene kann entweder am Anfang
gezeigt werden oder am Schluß, das
darf der Vorführer entscheiden.

Für einen Kurzfilm von 12 Minuten ist die Zahl der Toten ganz schön hoch (ich glaube, nicht mal "Inspektor Barnaby" könnte da mithalten).
Warum habe ich gesagt, daß dies "irgendwie" ein Western ist?
Für uns sieht er wie einer aus, wir haben Pferde, wir haben Cowboys, die ganze Umgebung paßt. Für die Leute damals aber konnte das ihr alltägliches Umfeld sein und der Film könnte direkt aus der Zeitung stammen.
Zugüberfälle "traten kurz nach dem Bürgerkrieg auf" und "waren in den 30ern überholt". Die Anzahl der Toten bei Räubern und Fahrgästen konnten hoch sein, vor allem, wenn sich Mannschaft und Passagiere wehrten, wenn aber alles klappt, konnte die Beute den Versuch durchaus wert sein. Da frühe Überfälle oft ungestraft blieben und Wertsachen nun eher mit dem Zug als mit der Postkutsche transportiert wurden, wurde die Vorstellung eines Verbrechens, für das man keine besonderen Fähigkeiten brauchte, in den USA recht populär.
Der "Wilde Westen" war auch schon zuvor auf Film gezeigt worden, zum Beispiel Aufnahmen von Annie Oakley oder  Buffalo Bill, aber nie mit einer Handlung, also könnte man sagen, daß dies die Faszination für Western anstachelte.
Ich habe auch gelesen, daß dies der erste Film mit einer Geschichte war und auf einem Blog wurde tatsächlich erklärt, warum sie fanden, daß er mehr Geschichte erzählte als Méliès's Reise zum Mond, aber da konnte ich nicht zustimmen. Dann fand ich ein Zitat aus einem TCM-Artikel. Der Link funktionierte nicht mehr, aber im Zitat hießt es, daß der Film "der erste einflußreiche erzählerische Film wurde, in dem der Schnitt fantasievoll war und zur Erzählung beitrug."
Damit konnte ich leben.

Der Film nutzte Parallelmontagen, also das Hin- und Herwechseln zwischen zwei Szenen, die zeitgleich geschehen, in diesem Fall zwischen den Banditen und dem Suchtrupp.
Während es zwar Sets gab, die wie eine Bühne aussahen, spielt ein großer Teil der Handlung auch draußen, was dem Film ein realeres Aussehen gab, und nochmal, die Handlung war etwas, das die Leute nachvollziehen konnten, entweder weil sie dort lebten oder durch Zeitungsartikel.
Es ist etwas amüsant, hier die "Uhr" an der Wand zu sehen, aber zur selben Zeit sieht man einen Zug an dem großen Fenster vorbeifahren. Hier ist es ein sogenannter "matte shot", der der Szene Wirklichkeit verleiht.


Oder nehmt diese Szene. Ihr habt nich nur den "Spezialeffekt" der Explosion, sondern im Hintergrund seht ihr auch durch die offene Waggontür, daß der Zug an Bäumen vorbeirauscht, ebenfalls ein "matte shot".


Der Film war ein Riesenerfolg. Stellt euch mal vor, wie er auf das Publikum gewirkt haben muß.
Er war dynamisch, zeigte Gewalt und Gerechtigkeit, und es gab sogar einen komischen Moment, als ein Mann in das Tanzlokal kommt und die Männer auf seine Füße schießen, um ihn zum Tanzen zu bringen (wenn das mal kein Cowboyklischee ist, aber so etwas scheint tatsächlich vorgekommen zu sein). Es ist kurz, es hat nichts mit dem Rest des Films zu tun, aber sogar heute noch haben wir manchmal solche Szenen. Alles, um die Zuschauer zu unterhalten.

Auf uns wirkt manches davon heute witzig, so wie die offensichtliche Puppe, die der Bandit vom Zug wirft. Mir machte allerdings nicht mal der Draht in Dracula fast 30 Jahre später etwas aus. Wer weiß, wäre es ein Keaton-Film gewesen, hätten sie vielleicht einen Stuntman runtergeworfen.
Ich war beeindruckt von der Menge an Fahrgästen, die aus dem Zug aussteigen. Ich gestehe, ich mußte kurz an ein Clownauto denken, aber dann fielen mir Erinnerungen an meine Pendlerei ein und plötzlich wirkten die Anzahl der Fahrgäste auf mich ganz normal.
Und das theatralische Spiel? Ich hab's geliebt. Wenn man schon nicht schreien kann, wenn man stirbt, sollte einem wenigstens erlaubt sein, dramatisch zu sterben. Je mehr Stummfilme ich anschaue, um so mehr schließe ich meinen Frieden mit gewrungenen Händen und Augenrollen.

Glaubt es oder nicht, dieser Schauspieler - Gilbert M. Anderson - ist außerdem
einer der Banditen und auch das Greenhorn in der Tanzlokalszene,
er wurde später als "Broncho Billy" ein richtiger Westernstar. 

Wenn ihr Western mögt, sollte ihr diesem Film eine Chance geben.
Es gibt auch Versionen, in denen einige der Kleider oder Effekte handbemalt sind, aber nicht die, die ich angeschaut habe, also kann ich euch nicht sagen, ob das die Erfahrung noch steigert.

Der Film inspirierte übrigens auch einen weiteren vom selben Regisseur, Edwin S. Porter.
Ihr könnt "Der kleine Eisenbahnraub" von 1905, der uns eine Kindergang zeigt, die für Süßigkeiten einen Miniaturzug überfallen, hier anschauen. Ich fand das Ende klasse. Es war aber nicht jeder so glücklich mit diesem Kurzfilm, weil sie dachten, er würde Kinder zu Kriminellen machen!



Ausgewählte Quellen (englischsprachig):

1. Fritzi Kramer: The Great Train Robbery (1903) A Silent Film Review. Auf: Movies Silently, 3. November 2013
2. Jeff Arnold: The Great Train Robbery (Edison, 1903). Auf: Jeff Arnold's West, 8. März 2021
3. Chris Scott Edwards: The Great Train Robbery (1903). Auf: Silent Volume, 12. Juli 2009
4. The Fascinating Story of 1903's Biggest Movie. Auf dem YouTube-Kanal "Toni's Film Club"
5. Rick Ruddell und Scott Decker: Train Robbery: A Retrospective Look at an Obsolete Crime. In: Criminal Justice Review, 42(2017),4, Seiten 333 - 348 (Closed Access)

Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.

Dienstag, 17. Juni 2025

Nostalgie - Glanzbilder

Letzten Samstag habe ich über die Tradition des Poesiealbums geschrieben. Ich habe Glanzbilder erwähnt und daß wir welche in einem Geschenk für eine in Ruhestand gehende Kollegin verwendet hatten.
Was ich nicht erwähnt hatte war, daß ich vielleicht ein kleines bißchen mehr gekauft habe als wir brauchten, hauptsächlich weil wir verschiedene Bilder verwenden wollten und dabei völlig über Bord gingen, von Erinnerungen überwältigt.
Sprechen wir über Glanzbilder.


Glanzbilder haben im Deutschen auch noch viele andere Namen, von denen ich allerdings die meisten noch nie gehört hatte. Es gibt da wohl auch regionale Unterschiede.
Sie heißen zum Beispiel Oblaten, Poesiebilder, Kleebilder, Lackbilder, Vielliebchen, Philippchen und mehr.

Ihre Geschichte begann im 19. Jahrhundert. Zunächst waren sie schwarz-weiß und mußten von Hand ausgeschnitten werden.
Die Erfindung des Farbdrucks in Form der Chromolithographie im Jahr 1837 ermöglichte es, Ephemera in großer Anzahl, in guter Qualität und zu niedrigen Preisen zu drucken. Unter diesen Ephemera waren Serien von Sammelbildern, die verschiedenen Produkten als Werbung beilagen, in speziellen Alben gesammelt werden konnten und auch getauscht wurden (was natürlich heute noch beliebt ist, obwohl die Bilder mit der Zeit von Werbeartikeln zu selbständigen Produkten wurden).


Um 1860 begann die Berliner Fabrik Hagelberg damit, Bögen mit mehreren Bildern zu drucken, prägen und stanzen, die durch kleine Papierstege verbunden waren.
Bis 1900 war Berlin die Hochburg der Glanzbildproduktion, es gab aber auch viele andere Hersteller in anderen Länden, obwohl sie oft nicht ausschließlich Glanzbilder herstellten.
Glanzbilder wurden in Sammelalben verwendet, die auch mit Gedichten oder anderen Erinnerungsstücken gefüllt wurden. Auf Englisch heißen die Bilder "scraps" und das Anlegen solcher Alben "scrapbooking". Ich kannte zwar den Ausdruck Scrapbook, wußte aber nicht, woher er kam, weil das etwas ist, was ich selber nie gemacht hatte. In Deutschland, aber auch anderen Ländern, in denen Deutsch oder Holländisch gesprochen wird, wurden die Bilder auch für Poesiealben benutzt.


Die Motive waren oft sentimental und romantisch, Engel, Kätzchen, Welpen, Vögel, Blumen, Schmetterlinge, saisonale Themen, Kinder und vieles mehr.
Sie waren bunt, für mehr Tiefe auch geprägt und natürlich liebten wir die beglimmerten, also die mit Glitzer, am meisten, die waren aber auch teurer.


Glanzbilder sind übrigens nicht wie Aufkleber selbstklebend. Sie mußten in ein Album geklebt werden.
Es gab aber auch einen anderen Weg, wie ich dank eines Posts von einer schwedischen Bloggerin herausgefunden habe. Sie hat Sammelalben mit klebrigen Blättern gezeigt, auf die man die Bilder auflegen und dann mit einer Plastikfolie schützen konnte (es gibt ein Video dafür).
Glanzbilder sind auch heute noch beliebt, dank einer Nostalgiewelle, auch wenn das ein bißchen kitschig ist. Es gibt nur noch zwei große Firmen, eine in Deutschland, die tatsächlich erst in 1948 damit anfing und sie weltweit vertreibt, eine in England, die auch Papiermasken und vintage inspirierte Karten macht.
Sie mögen ja nicht mehr im altmodischen Poesiealbum auftauchen, werden aber immer noch gesammelt und in Bastelarbeiten wie Scrapbooking, Collagen, Decoupage oder der Kartenherstellung verwendet.


Interessant ist auch, daß der Miteigentümer der deutschen Firme in Seniorenheime ging (noch geht?), um dort kleine Ausstellungen zu machen und über Glanzbilder zu sprechen.
Die Geschichten und der visuelle Eindruck sollen Erinnerungen in den Menschen erwecken und sie zum Nachdenken über positive Erfahrungen in ihrem Leben bringen.


Ich habe welche von meinen Bildern verschenkt, die vermutlich ihren Weg in Freundschaftsbücher, die Nachfolger der Poesiealben, finden werden, habe aber auch ein paar behalten, obwohl ich noch keine Idee habe, was ich damit machen werde.
Tatsächlich habe ich darüber nachgedacht, ein weiteres Poesiealbum anzufangen, aber das würde bedeuten, daß das Album herumgeschickt werden müßte, da die meisten meiner Freunde nicht in meiner Stadt leben, und das hört sich für mich dann doch nach einem zu großen Aufwand für sie an.
Also schätze ich mal, ich werde sie einfach ab und zu anschauen ... und mich selber daran erinnern, daß ich mein Poesiealbum immer noch nicht gefunden habe! 
😆



Quellen (deutsch und englisch):

1. Die Geschichte der Glanzbilder-Produktion. Auf: Ernst Freihoff - Glanzbilder - Reliefs / Glanzbilder Historie
2. Scrap Reliefs Collection. Auf: Mamelok Papercraft (auf Englisch)
3. Peter Kolakowski: Glanzbilder. Auf: DW (Deutsche Welle), 19. November 2009
4. Glanzbilder - heile Welt auf Papier gebannt. In: Mindener Tageblatt, 22. Dezember 2012 (über Wayback Machine)
5. Hanna Andersson: Collectible vintage Scrap die-cuts | Glanzbilder or Bokmärken. Auf: Studio iHanna, July 27, 2020 (mit einem Video, auf Englisch)
6. Scrapbooking and the origin of scrap relief. Auf: Fantastik, 11. Januar 2024 (auf Englisch)

Samstag, 14. Juni 2025

Einfach nur so Samstag - Poesiealbum

Kürzlich habe ich meine Bücherschränke durchwühlt. Wo war es nur? Ich war mir so sicher, daß es immer genau hier war. Welches Schränkchen, welche Schublade oder welchen "sicheren Platz" hatte ich diesmal geistesabwesend ausgesucht?
Ich spreche von meinem Poesiealbum, diese Tradition, die es seit Jahrhunderten gibt, überwiegend in den europäischen Gegenden, in denen Deutsch oder Holländisch gesprochen wird.
Danke an meine Freundin (eine meiner Schwestern hat ihr Album auch nicht gefunden und die andere hat meine Freundin davor bewahrt, ihres zu suchen), die so nett war, mir Bilder von ihrem Album zu schicken, um diesen Post zu illustrieren. Natürlich habe ich die Namen und den Ort weggemacht.



Die Tradition begann im frühen 16. Jahrhundert mit dem "Stammbuch" oder "Album Amicorum" und zwar im Umfeld der Wittenberger Reformatoren. Anhänger von Luther und seinen Weggefährten baten diese zur Erinnerung an ihre Verbindung mit ihnen um handgeschriebene Notizen.

"Stammbücher" konnten Bücher sein, oft theologische, denen leere Blätter hinzugefügt waren, aber auch lose Seiten, die dann in Bibeln eingebunden werden konnten.

Anfangs war diese Tradition nicht auf akademische Kreise beschränkt, aber doch auf protestantische. Als sie hauptsächlich von der akademischen Gemeinschaft übernommen wurde, weil Studenten Notizen von Kommilitonen, aber auch Professoren sammelten, verbreitete sie sich in anderen Ländern und auch unter Katholiken.
Einige Zeit lang wurde sie außerdem vom Adel angenommen, bei dem es bereits die Sitte der Gästebücher gab.

Gewöhnlich wurden diese Alben während der Studienzeit oder auf Reisen benutzt, was dann mit dem Beginn der Ausübung eines Berufs endete. Sie wurden nicht nur aus sentimentalen Gründen geführt, um sich an Freunde aus dieser Zeit zu erinnern, sondern auch um möglicherweise hilfreiche Referenzen zu sammeln.

Während die Tradition im frühen 19. Jahrhundert überwiegend aus akademischen Kreisen verschwunden war, hielt sie das Bürgertum, das sie im späten 18. Jahrhundert übernommen hatte, am Leben. Nun sammelten auch Frauen und Kinder Einträge von Familie und Freunden und das "Stammbuch" wurde zum "Poesiealbum", was auch bedeutete, daß sich die Art der Einträge veränderte und von
"Meinungsführern in Fragen des künstlerischen Geschmacks" abgelehnt wurde, die sie zu trivial fanden.


Sie veränderten sich aber sogar noch mehr, besonders nachdem das Poesiealbum überwiegend ein Ding der Grundschulzeit wurde.
Die Einträge konnten alles Mögliche sein, einzelne Gedichtverse, Zitate, Ratschläge, Ermahnungen, religiös oder weltlich, aber zu meiner Zeit waren viele der kleinen Gedichte - von denen so manche regelmäßig auftauchten, auch weil manche Klassenkameradinnen (es waren meistens Mädchen) für jedes Album dasselbe verwendeten - Beteuerungen ewiger Freundschaft oder sie waren humorvoll, manchmal auch beides.

Hier ist ein Beispiel für ersteres:
Ich hoffe herzlich, daß du mich nicht so schnell vergißt. Und dies Besondere wünsch ich; bleib' grad so, wie Du bist!



Ich kann mich nicht mehr an die ersten Einträge erinnern, die ich schrieb, aber nach einer Weile wurden mir die üblichen Zitate oder Sprichwörter langweilig, also benutzte ich stattdessen Gedichte von Heinz Erhardt, zum Beispiel das darüber, warum die Zitronen sauer wurden. Wenn ich nach dem gehe, was ich so gelesen habe, haben das nicht so viele Kinder gemacht.

Normalerweise schrieb man auf die rechte Seite und auf der linken Seite war irgendein Bild.
Sehr beliebt waren natürlich Glanzbilder von Kätzchen, Welpen, Vögeln, Blumensträußen (manchmal in Körben), Engeln, noch besser (und teurer), wenn sie glitzrig waren. Man kann sie übrigens auch heute noch bekommen. Als wir für jemanden bei der Arbeit, der in den Ruhestand ging, eine Art Poesiealbum machten, habe ich für das Nostalgiegefühl welche besorgt.




Meine Patentante klebte eine gepreßte Blume in mein Album, sicher mit Klebefolie abgedeckt.
Es gab aber auch eine Menge Zeichnungen. Oder eine Mischung aus Glanz- und gezeichneten Bildern. Ich selber zeichnete schlechte Illustrationen, die zu den von mir ausgewählten Gedichten paßten, zum Beispiel Zitronen mit Strichbeinchen.



Wenn ich mir Albumseiten anschaue, die andere teilen, sehen sie für mich immer so vertraut aus.
Wir hatten noch Schönschreibunterricht in den unteren Klassen - ich bekam nie eine Eins, egal wie sehr ich mich bemühte - und natürlich wurde von uns auch erwartet, das auf die Alben anzuwenden.
Deshalb könnten viele dieser Seiten auch geradewegs aus meinem eigenen Album sein, bis hin zu den Verzierungen, den Eselsohren, die kleine "Geheim"nachrichten verbargen, die Bleistiftlinien, die dafür sorgen sollten, daß die Zeilen alle gerade waren (manchmal hinterher rausradiert, manchmal nicht, manchmal schlecht) - und die Schreibfehler!
Natürlich schrieben wir damals mit Füller und immer wieder mal sieht man Buchstaben, die mit "Tintenkiller" getilgt wurden (und die nach einer bestimmten Zeit wieder zurückkamen) oder auch durchgestrichen sind.
Wenn man ein Poesiealbum hatte, mußte man mit all dem leben, denn man hatte absolut keinen Einfluß darauf, was die anderen schrieben, wie schön sie schrieben oder auch nicht oder wie unordentlich es wurde.

Ich hatte diese "Bilder" aus verriebenen Bleistiftlinien
beinahe vergessen!

Mein Album ist ganz schön unordentlich, was aber nicht völlig die Schuld der anderen ist.
Ich hatte für meine Mutter eine Stelle reserviert und auch eins der begehrten Glanzbildchen. Eine Schulfreundin meinte, es sei zum Benutzen gedacht und klebte es ein. Ich riß es wieder heraus, was natürlich häßlich aussah, also klebte ich die Seiten zusammen.

Die, die mir schon eine Weile folgen, wissen von meiner schwierigen Beziehung mit Klebstoff ... ja, es sah gräßlich aus und außerdem fühlte ich mich wirklich schuldig, weil ich dadurch den Eintrag meiner Schulfreundin versteckte. Es tut mir so leid, Brigitte, ich war erst 6 und von Emotionen überwältigt, als ich das tat.
Übrigens ... meine Mutter kam nie dazu, tatsächlich in mein Album zu schreiben, obwohl ich einmal eine Notiz mit einem Entwurf fand (ich wußte, sie wollte nicht gern, weil sie ihre eigene Handschrift nicht mochte), also war das ganze auch noch umsonst gewesen.

Ich bin immer fasziniert davon, wie schön und sauber ältere Alben aussehen, wunderschöne Handschrift, manchmal mit Zeichnungen, wirklich hübsch.

Bild über pxhere

Interessant ist, daß es tatsächlich solche Bücher im US-Amerika des 19. Jahrhunderts gibt, wahrscheinlich von deutschen oder holländischen Einwanderern eingeführt.
Sie haben sich aber nicht behaupten können und wurden durch die beliebteren Jahrbücher ersetzt.

Das Poesiealbum bekam schließlich einen Nachfolger, das sogenannte Freundschafts- oder Freundebuch, was ganz witzig ist, da das die Bedeutung des alten lateinischen Namens ist.
Es bringt uns aber nicht in diese alten Zeiten zurück.
Das Freundschaftsbuch sieht sehr nach einer Sammlung von Fragebögen mit vorgedruckten Kategorien aus - Name, Hobbys, Vorlieben und Abneigungen und so weiter. Ich bin kein Fan davon, also werde ich gar nicht mehr darüber sagen.

Natürlich habe ich die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, daß ich mein Album bald finden werde, dann werde ich in einem Extrapost etwas davon zeigen (nicht die zusammengeklebten Seiten!). "Das Haus verliert nichts", wie es so schön heißt, es muß hier irgendwo sein!



Quellen:

1. 
Werner Wilhelm Schnabel: Das Album Amicorum. In: Album : Organisationsform narrativer Kohärenz, hrsg. von Anke Kramer und Annegret Pelz. Göttingen : Wallstein Verlag, 2013, Seiten 213 - 285
2. Antje Petty: "Dies schrieb Dir zur Erinnerung ..." From Album Amicorum to Autograph Book. On: Max-Kade-Institute for German-American Studies. University of Wisconsin-Madison (auf Englisch)
3. Stefanie Bock: Das Poesiealbum: Eine evangelische Erfindung. Auf: indeon, 16. August 2022
4. Peg Frizzell: My Cherished Poesie Album. Auf: FanningSparks (auf Englisch)

Freitag, 13. Juni 2025

Alles Gute zum Geburtstag! oder Freitag, der 13.

Alles Gute zu meinem Geburtstag! Oder nicht?
Ich mache das normalerweise nicht, mich selber beglückwünschen, meine ich, aber ich erreiche bald die große 60 und das schien mir eine gute Gelegenheit zu sein, rechtzeitig etwas für mich selbst zu machen.
Es ist kein Orden dafür, daß ich es bis dahin geschafft habe ... obwohl ich vor Jahren mal einen "Orden" für eine Kollegin zu ihrem 40jährigen Arbeitsjubiläum gemacht habe (da bin ich selber schon ziemlich nah dran, ugh). Nur als Scherz natürlich, sie bekam auch etwas Schönes.


Nein, natürlich wollte ich etwas Schönes und etwas, das meinen Namen schrie.
Es gab etwas, da ich schon seit Jahren geplant hatte, aber ich wußte nicht, ob meine Finger mitmachen würden. Drahtwickeln ist so schwierig für mich geworden, aber ich wollte das wirklich.

Ich hatte bis hier geschrieben und dann ist heute das hier passiert.

Nach mehreren Tagen mit einer Menge Pausen - und einer Menge Gejammer - war das Stück bereit für das Oxidieren. Ich brachte es in die Küche und dann war da dieses Geräusch. Der Lampworkhai, den ich mit dem Oktopus verwenden wollte, war in den Tentakeln verfangen - die Ironie, denn das war ja der Plan gewesen - ohne daß ich es bemerkte (beides meine eigene Schuld) und er war auf den Boden gefallen.

Hätte das nicht drei Schritte vorher im Flur mit dem PVC-Boden passieren können, wo der Hai eine bessere Chance gehabt hätte?
Aber das tat es nicht. Ich klebte die zwei Stücke, die ich finden konnte, an, so gut ich eben konnte, aber ein Stückchen fehlt. Es brach mir das Herz, weil ich einen solchen Hai nicht mehr bekommen kann.


Ich hatte diesen Hai seit Jahren für mich selber aufgehoben.
Er wird nicht weggeworfen, aber ich weiß nicht, ob ich etwas damit machen kann. Mit dem Oktopus kann ich ihn keinesfalls verwenden. Ich weiß nicht mal, ob ich den jetzt noch fertigmachen möchte und hatte auch keine Lust, ein Bild vom Oktopus-WIP oder dem zerbrochenen Hai zu machen 
😭

Ich mußte einfach nur Luft ablassen. 

Donnerstag, 12. Juni 2025

Stummfilme - Mel Brooks letzte Verrücktheit - Silent Movie

Meine Schwester weiß mehr über Filme als ich, also habe ich sie kürzlich gefragt, ob es einen Stummfilm - "silent movie" - gibt, den ich ihrer Meinung nach besprechen sollte.
Sie sagte "Silent Movie".


Oh.
Daran hätte ich selber wirklich nicht gedacht, was ziemlich witzig bei einem Film ist, dessen Titel buchstäblich das ist, wonach ich suche.
Die Parodien von Mel Brooks mögen nicht jedermanns Geschmack sein - ich habe nicht alle gesehen, habe aber auf jeden Fall meine Favoriten (ganz obenan Frankenstein Junior), während es andere gibt, ohne die ich leben könnte - aber albern war genau das, was ich gerade brauchte.

Hier ist die Handlung (mit Spoilern).

Mel Funn, der einmal ein großer Regisseur war, bevor er mit dem Trinken anfing, ist bereit für ein Comeback. Er und seine Kumpel, Marty Eggs und Dom Bell, haben vor, den ersten Stummfilm seit 40 Jahren zu machen.
Als der Chef der Big Picture Studios die Idee ablehnt, überzeugt Funn ihn mit der Aussage, daß er die größten Stars dazu bringen wird mitzumachen. Das könnte das Studio davor bewahren, vom Konglomerat Engulf & Devour (Verschlingen & Auffressen) übernommen zu werden.
Funn, Eggs und Bell machen sich auf, Stars zu rekrutieren. Während sie das tun, erstaunlicherweise mit Erfolg, geschieht ihnen so manches Mißgeschick, Gelegenheit für massenhaft Slapstick, inklusive Bells Kampf mit einem dosenschleudernden Sodaverkaufsautomat.
Um sie davon abzuhalten, den Film zu drehen und das Studio zu retten, bezahlen Engulf & Devour die Nachtclubsängerin und -tänzerin Vilma dafür, Funn zu verführen, und dieser verliebt sich in sie. Als Eggs und Bell das herausfinden und ihm sagen, wird er mit einer riesigen Flasche Alkohol wieder zum Trinker. Vilma hat jedoch das Geld abgelehnt, weil sie sich auch in ihn verliebt hat, und sie hilft dabei, Funn zu finden und ihn mit Kaffee abzufüllen, damit er den Film doch noch drehen kann.
Am Premierentag stehlen Engulf & Devour die einzige Kopie, aber die Freunde können sie gerade noch vor dem Verbrennen retten, während Vilma das Publikum unterhält. Während der Verfolgungsjagd zurück zum Kino verteidigen sich sich, indem sie Sodadosen auf die angreifenden Manager abfeuern.
Der Film ist ein großer Erfolg und wird vom Publikum frenetisch gefeiert.

Wenn man über "Silent Movie" spricht, muß man bedenken, daß der Film fast 50 Jahre alt ist.
Manche der Witze sind nicht gut gealtert und würden heute in einem Remake vielleicht nicht mehr auftauchen.

Andererseits ist dies absolut ein Mel-Brooks-Film, komplett mit visuellen Gags, ba-dum-tsss Witzen, Witzen unter der Gürtellinie und der Parodie von Dingen, die ich vielleicht nicht immer verstehe, vor allem wenn sie sich auf die damalige Filmindustrie beziehen.
Ich wußte zum Beispiel nicht, daß sich Engulf & Devour auf ein echtes Konglomerat bezog, das zu dieser Zeit Unterhaltungsfirmen aufkaufte.

Es gibt auch ein paar Slapstickeinlagen, die witziger gewesen wären, wenn man sie nicht so in die Länge gezogen hätte, wie das eine Mal, als sie Rüstungen anziehen, um an Liza Minnelli heranzukommen und die ganze Zeit umfallen.
Und dann gibt es noch Szenen, die sich vor den alten Stummfilmen und ihrer Art von Humor verneigen und sehr lustig sind, jetzt, da ich ein Gefühl dafür habe, vielleicht sogar noch mehr.
Für mich waren Musik und Soundeffekte manchmal etwas viel, aber in anderen Szenen funktionierten sie wirklich gut.

Natürlich dürfen wir auch nicht die Stars vergessen, die sich selber im Film parodieren
, Burt Reynolds, Paul Newman, Liza Minnelli, Anne Bancroft, Marcel Marceau, und James Caan.

Alles in allem ist macht es Spaß und ist einfach, den Film anzuschauen, ich war weder gelangweilt noch kam ich in Versuchung, zwischendrin abzubrechen.
Man muß allerdings schon Slapstick mögen. Wenn Mel Brooks' Filme nicht euer Ding sind, wird der hier es ganz bestimmt auch nicht sein.

Ich kann diesen Post nicht ohne den größten Spoiler beenden - der Film ist nicht völlig stumm.
Es gibt eine brilliante Szene mit dem weltberühmten Pantomimen Marcel Marceau. Während all die anderen Stars zustimmen, im Film mitzumachen, ist er der eine, der das Angebot ablehnt - mit einem lauten "Non!" 
😆


Quellen (englisch):

1. Roger Ebert: Silent Movie. Auf: RogerEbert.com, January 1, 1976
2. Steve Pulaski: Silent Movie (1976) review. Auf: The Official Steve Pulaski Website, June 14, 2022
3. Fritzi Kramer: Silent Movie (1976) Review. Auf: Movies Silently, October 27, 2013
4. Alex Dueben: Review: Silent Movie. Auf: Alex Dueben, February 1, 2021


Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.

Mittwoch, 11. Juni 2025

Enid Blytons und die "Nicht-Blytons"

Habt ihr jemals Enid Blyton gelesen?
Blyton war eine englische Autorin von Kinderbüchern, die seit den 30ern sehr beliebt sind und weltweit millionenfach verkauft wurden.
Eine Menge deutscher Kinder waren Fans der einen oder anderen Serie von ihr und sind es vielleicht sogar noch als Erwachsene.
Vor einiger Zeit wurde mir auf YouTube ein Video empfohlen, das "These Enid Blyton novels don't exist - but Germans are obsessed with them anyway" hieß (Diese Enid-Blyton-Romane existieren nicht - aber Deutsche sind trotzdem von ihnen besessen), der Kanal heißt "Spinster's Library" (für mich hat der Titel schon etwas von Clickbait, aber das Video war interessant).

Die Kommentarspalte explodierte total mit Kommentaren von einer Menge deutscher Frauen, aber auch Männern über ihre eigenen Erfahrungen mit "Hanni und Nanni", "Die fünf Freunde", "Dolly", im Original "St Clare's", "The Famous Five" und "Malory Towers", aber auch zu anderen Blyton-Serien und sogar anderen Autoren.
Dann gab es noch die, die die Originalserien gelesen hatten und überrascht waren zu hören ... ich greife mir selbst vor. Das Ganze ist etwas verwirrend.

Alle drei erwähnten Serien können uns etwas über Fortsetzungsbücher durch andere Autorinnen und Autoren beibringen, und ebenso über Domestication (Einbürgerung) und Foreignization (Verfremdung).
Ich hatte darüber nachgedacht, einen Post nur über Domestication und Foreignization zu schreiben, auch weil das ganz gut zu meinem Post über Synchronisation von vor ein paar Tagen passen würde, schließlich sind Übersetzungen auch ein Teil des Synchronisierens. Es gibt aber unterschiedliche Theorien und Meinungen dazu, und ich bin mir selber nicht mal sicher, ob ich immer dasselbe wählen würd, abhängig davon, was für Literatur es ist.
Also werde ich das nur kurz erwähnen, und wenn ihr an mehr interessiert seid, gibt es am Ende des Posts ein paar Quellen.

Domestication = einen Text so übersetzen, daß er für das Zielpublikum verständlich ist, indem man es an dessen Kultur anpaßt, was im Vergleich zum Original zu Informationsverlust führen kann/wird
Foreignization = den Text so übersetzen, daß er den Originaltext und die Kultur, aus der er stammt, genau abbildet, selbst wenn das ohne weitere Recherchen für das Zielpublikum schwer zu verstehen sein kann

Die Bücher, über die ich sprechen werde, fallen unter die Überschrift "Domestication", was für diese Zeit nicht wirklich überraschend ist (Blyton schrieb sie hauptsächlich in den 40ern und 50ern, in Deutschland wurden sie in den 50ern und 60ern veröffentlicht).
Genau wie beim Synchronisieren stellt sich die Frage, wie weit man mit einer Übersetzung gehen kann. Wie weit will man gehen? Und natürlich die ewige Frage - was bringt wahrscheinlich mehr Geld ... was dann gewöhnlich auch definiert, wer diese Entscheidungen trifft.
Übersetzer haben in der Kommentarspalte des Videos erwähnt, daß oft nicht sie über Änderungen entscheiden, das tun die Herausgeber/Verlage.
Natürlich ist das oft kontrovers, vor allem wenn Kinder das Zielpublikum sind. Wieviel
kann man von jungen Lesern erwarten und wieviel erwartet man tatsächlich?

Ich las "Hanni und Nanni" bei meiner Freundin und hatte selber nur eins der Bücher. Als ich sie las, war ich so zwischen 7 und 10 Jahre alt, und ich kam bis Band 15. Dann kaufte ich Jahre später aus sentimentalen Gründen den Sammelband mit den Bänden 1 bis 19, und da fand ich dann auch heraus, daß Enid Blyton tatsächlich nur sechs Bände der "St Clare's" -Reihe geschrieben hatte.

Illustration für "Hanni und Nanni"
von Nikolaus Moras, der auch andere Blyton-Bücher und andere
Serien für den deutschen Schneider-Verlag illustrierte.
Wie ihr sehen könnt, wurden auch die Illustrationen
an die Erscheinungszeit angepaßt, nicht nur der Text!
Ich mochte die Schuhe, weil sie mich so sehr an eine Art der
Barbie-Schuhe zu dieser Zeit erinnerten.

So wie auch anderen war mir als Kind nicht klar gewesen, daß die Bücher ursprünglich englisch waren - nun ja, jedenfalls die ersten sechs - und anfangs sprachen wir sogar den Namen der Verfasserin fröhlich so aus, als wäre er deutsch. Als Kind, vor allem in den 70ern, akzeptierte man eine Menge Dinge, ohne ständig darüber nachzudenken, auch wenn sich manche davon ein wenig seltsam anhörten.
Ich las viele verschiedene Bücher, zweifellos waren nicht alle davon meinem Alter angemessen, aber das bedeutete damals wahrscheinlich sowieso nicht dasselbe wie heute.

Vielleicht hätte ich also kein Problem damit gehabt, nur englische Namen zu lesen, von Lacrosse zu hören (das erst in den 90ern nach Deutschland kam, ich frage mich, ob ich das überhaupt in unserem Lexikon gefunden hätte) und von Schuluniformen, und vielleicht hätte ich das faszinierend gefunden, aber vielleicht wäre uns Kindern etwas, das wir nicht nachvollziehen konnten, auch langweilig geworden. Wer kann das schon sagen?
Ich erinnere mich, daß ich mich mehr als einmal darüber wunderte, wie andere Kinder einfach so allein wegkonnten, zum Beispiel in einem Pferdewagen 
😂
Ein Teil von mir sehnte sich danach, so etwas Verrücktes zu machen, aber in meinem Herzen wußte ich, daß ich dazu niemals den Mut gehabt hätte - oder die notwendigen Fähigkeiten!

Domestication war ein Punkt im Video, ein anderer war daß es viel mehr "Hanni and Nanni"-Bücher als Originale gibt.
Das ist allerdings nicht nur ein deutsches Ding.
"Continuation books" sind Fortsetzungen von Büchern oder Buchreihen, die nach dem Tod des Originalautors von jemand anderem geschrieben werden, autorisiert oder nicht.
Manchmal wurden sogar unvollendete Bücher von jemand anderem fertiggeschrieben, durch den Inhaber der Reche autorisiert.
Die englische "St Clare's"-Reihe umfaßt sechs Bücher, die von Enid Blyton geschrieben wurden, und drei "continuation books", die viel später von Pamela Cox geschrieben wurden.

In Deutschland ist die "Hanni und Nanni"-Series so beliebt, daß es im Moment 39 Bücher davon gibt, von denen 1 bis 4, 11 und 13 auf den originalen Blyton-Büchern basieren und 19 und 20 auf zweien der Cox-Bücher. Also haben sie sogar schon damit angefangen, ihre eigenen Geschichten zu erfinden, bevor sie überhaupt alle Originale verwendet hatten.
Wir haben auch Hörspiele (erinnert ihr euch an meinen Post über
 "Die drei ???"?) und sogar Filme!
Einige Leute haben außerdem die japanische Animeserie aus den 90ern erwähnt, die sie überhaupt erst zu den Büchern gebracht hat.

Interessanterweise haben ein paar der Kommentierenden, die beides kannten, gemeint, sie hätten die deutschen Bücher lieber gehabt, weil die englischen gemeiner gewesen wären. 
Ob das nur mit Domestication zu tun hatte oder auch, weil die deutschen Bücher ungefähr 20 Jahre später herauskamen und dieser Zeit angepaßt wurden, kann ich euch nicht sagen.
Auf jeden Fall wird Blyton schon lang nicht nur dafür kritisiert, daß sich manches in ihrer Arbeit immer wiederholt, sondern auch für sexistische, fremdenfeindliche oder rassistische Stereotypen, also wurden ihre Werke selbst im Englischen angepaßt.

Was ich sagen kann ist, daß Deutschland zu dieser Zeit nicht so viele Internate wie das Vereinigte Königreich hatte und das, soweit ich weiß, auch jetzt noch nicht hat. Die Bücher verkauften eine Art romantische Idee davon - Gemeinschaft, Streiche und Mitternachtsfeste - die, wie ich glaube, zum Lesen für uns lustig waren, aber nicht unbedingt etwas, daß wir selber gewollt hätten, zumindest nicht die Mädchen in meinen Kreisen.

Von der "Malory Towers"-Serie gibt es sechs Bücher von Blyton und sechs "continuation books", wiederum von Cox (in den 2000ern).
Ich hatte nie "Dolly"-Bücher - so hieß die Reihe von 18 Büchern in Deutschland - und las sie bei einer anderen Freundin, aber ich kann mich nicht wirklich an etwas erinnern. Ich schätze mal, ich konnte nur mit einer Internatsgeschichte umgehen.
Wieder veränderte der deutsche Verlag den Text und die Namen stark, auch um die Bücher an die 60er anzupassen - Grammophone wurden zum Beispiel zu Plattenspielern. Manchmal wurden ganze Kapitel ausgelassen.
Seit 2020 gibt es eine BBC-Serie, die sich nah an die Originalbücher anlehnt. Es gibt zumindest für einen Teil der Serie schon eine deutsche Synchronisation, die, glaubt es oder nicht, auf Domestication verzichtet. Sagt nicht, wir seien nicht lernfähig
 😉

Die letzte Serie, die ich erwähnen möchte, ist "The Famous Five", auf Deutsch "Die fünf Freunde".
Obwohl ich einen Nachhilfeschüler hatte, der die ganze Sammlung besaß und bereit war, sie mir auszuleihen, habe ich nie die ganze Reihe durchbekommen, aber in meiner eigenen Kinderbuchsammlung sind ein paar Ausgaben aus den 60ern und 70ern, die ich von Flohmärkten habe.
Blyton hatte nur wenige Bücher für diese Serie geplant, aber sie war dann kommerziell so erfolgreich, daß sie am Ende 21 Bände schrieb (und noch ein paar Reihen, die demselben Muster folgten, Kinder, die Verbrechen aufklären, während sie in den Ferien oder bei jemandem zu Besuch sind - verglichen mit ihren waren meine Ferien gewöhnlich recht langweilig
 😂).

Eileen Alice Soper illustrierte das komplette Original-Set
der "Fünf Freunde"-Bücher

Auch für diese Reihe gibt es "continuation books", der französische Übersetzer dafür schrieb 24 Stück, von denen dann 18 ins Englische und Deutsche übersetzt wurden (überwiegend dieselben)!
Die Deutschen haben außerdem noch zwei Bücher, die "Geisterbände" genannt werden.
Sie waren ohne Genehmigung des Rechteinhabers veröffentlicht worden und mußten vom Buchmarkt zurückgezogen werden. Man kann sie immer noch gebraucht kaufen, aber sie werden als Raritäten angesehen und sind teurer.
Es gibt auch eine ganze Menge deutscher "continuation books", die nicht ins Englische übersetzt wurden, diese Reihe endete 2014.

Wenn ihr denkt, das wäre es jetzt schon, liegt ihr falsch.
Es gibt eine englische Serie, in der die fünf Freunde erwachsen sind, 15 offensichtlich recht kurze Bücher, die mehr Satire sind, wie ihr an Titeln wie "Fünf werden glutenfrei" oder "Fünf entkommen der Brexit-Insel" merken könnt. Ein paar davon sind ins Deutsche übersetzt worden.
Dann gibt es natürlich noch die Fernsehserien, von denen ich selber noch die aus den 70ern kenne, und die Filme und die Hörspiele (ein paar englische, viele deutsche), das Musical und die Spielebücher, Comics und ...

Illustration von Eileen Alice Soper

Also ja, ein paar der Kommentare habe ich nicht ganz verstanden (nicht daß ich alle gelesen hätte). Überraschung, okay, ich war selber überrascht, als ich es zum ersten Mal hörte, aber die Empörung, nein. Das ist wahrscheinlich so, weil Leute im Web heutzutage schnell über alles empört sind.

Domestication war damals kein sooo großes Thema und nicht nur deutsche Verlagen machten oder machen sich dessen schuldig. Außerdem hatten sie die Rechte erworben, und während man durchaus die Qualität der Bücher (Original und "continuation", vor allem in Serien, die lang laufen), Hörspiele usw. 
diskutieren kann und natürlich Domesticataion im allgemeinen, heißt das nicht, daß die Nachfahren abgezockt wurden, auch wenn ziemlich sicher Geld die Motivation war.
Der Hauptpunkt ist, daß auf den "continuation books" immer noch Blytons Name steht, aber denkt daran, daß 
"Die drei ???" nie von Alfred Hitchcock waren und er als Verfasser draufstand, so wie andere Buchreihen von einem Syndikat geschrieben wurden, also ist nicht mal das so ungewöhnlich.
Jedenfalls bleibt die Kontroverse bestehen.

Was mich wirklich
 überraschte war, wieviele Leute von ihren eigenen Erinnerungen in Verbindung mit den Büchern erzählten.
Meine eigene Erinnerung ist, wie ich lesend im Zimmer meiner Freundin auf dem Boden lag, die Füße hochgelegt, und dann dachten wir über Abenteuer nach, die wir haben könnten.
Aus Mangel an Internaten, Schmugglern, Geheimgängen und Pferdewägen haben wir aber einfach nur das Übliche gemacht - Fahrrad fahren, Blumen pflücken, im Wald spielen - bis wir für die meisten der Bücher sowieso zu alt geworden waren.

Für diesen Post habe ich das erste St Clare's-Buch auf Englisch gelesen und da war immer noch dieser Anflug von Nostalgie, auch wenn ich bei manchen der Beschreibungen zusammenzuckte und mir klar ist, daß Blyton keine sehr nette Person und Mutter war. Tatsächlich könnte ihr Leben locker einen weiteren Post abgeben, den zu schreiben ich aber keine Lust habe. 
Ich schätze, es ist wohl mehr Nostalgie für die Zeit selber und die Erinnerungen, die durch die Bücher heraufbeschworen werden, und nicht so sehr die Bücher selber (nachdem ich das geschrieben hatte, fand ich einen Artikel genau darüber -Kindheitsnostalgie in Verbindung mit Blyton).

Es tut mir leid, wenn ihr jetzt völlig verwirrt seid, aber ich habe euch gewarnt.
Hattet ihr gedacht, der Kinderbuchmarkt sei in den alten Zeiten simpler gewesen? Ich nehme an, es war immer ein Dschungel da draußen, und dabei habe ich sogar über nur drei der vielen Reihen gesprochen, die Blyton wie am Fließband ausgestoßen hat (sie schrieb so viel, daß die Leute dachten, es sei unmöglich, daß sie das alles allein gemacht hat).

Übrigens, ratet mal, welche Empfehlung ich bekam, als ich zu YouTube auf meinem Fernseher ging, nachdem ich diesen Post fertig hatte - den Fernsehfilm "Enid" von 2009, der ungefähr zur gleichen Zeit hochgeladen wurde, als ich mit dem Entwurf anfing. So gruselig!


Ausgewählte Quellen:

Zu Blyton:

1. These Enid Blyton novels don't exist - but Germans are obsessed with them anyway. Auf dem Kanal von Spinster's Library auf YouTube (auf Englisch)
2. Fiona ?: Blyton by others: A guide to prequels, sequels and continuations. Auf: World of Blyton, 22. Januar 2020 (auf Englisch)
3. Continuation books. Auf: The Enid Blyton Society (auf Englisch)
4. Pranay Somayajula: My Nostalgia for Enid Blyton is Complicated: Reckoning with the racism of my favorite childhood author. Auf: Electric Lit. 2. November 2022 (auf Englisch)
5. Rowan Morrell: Five Have Adventures Abroad. Website über Enid Blyton "Continuation Novels" (auf Englisch)
6. The Soper Collection - Eileen Alice Soper (auf Englisch)
7. Jasmin Klein: Hanni und Nanni besuchen eine Ausstellung. Auf: Meine Südstadt. 13. November 2015

Zu Domestication (Einbürgerung) und Foreignization (Verfremdung):
1. Ao Sun: Domestizierung und Verfremdung in der Übersetzung: Eine theoretische Untersuchung. Auf: J&Y Translation
2. Wenfen Yang: Brief Study on Domestication and Foreignization in Translation. In: Journal of Language Teaching and Research. 1(2010), 1, pp. 77 - 80 (Open Access, auf Englisch)
3. Jekatherina Lebedewa: Mit anderen Worten - Die vollkommene Übersetzung bleibt Utopie. In: Ruperto Carola 3(2007) 
4. Anna von Rath: Schreiben und Übersetzen sind keine neutralen Tätigkeiten: Ein Interview mit Kavitha Bhanot. On: poco.lit., 15. März, 2023

Es tut mir leid, daß meine Quellen meist nur englischsprachig sind, aber mein englischer Blog wird einfach mehr frequentiert und der Zeitaufwand für die Recherche ist oft so groß, daß ich nicht auch noch die Zeit finde, adäquate deutsche Quellen zu suchen. Sollte euch ein Artikel interessieren, gibt es Übersetzungsprogramme, die zumindest einen Eindruck vermitteln können.